Rathaus: Es liegt in der Mitte des Hauptplatzes, dem abfallenden Terrain angepaßt. In seiner Anlage bis ins 15. Jhd. zurückreichend. Rechteckiger, zweistöckiger Bau mit rötlicher Ortseinfassung der Kanten und Quaderumfassung der Rundbogenfenster. Die Schmalseite ist mit Stufengiebeln über Simsband abgeschlossen. Im Westen einarmige Freitreppe mit glatter steingedeckter Brüstung. Ziegelsatteldach mit aufgesetztem Dachreiter in der Mitte des Firstes. Im Inneren schöne Gewölbe und Türgewände mit Jahreszahl 1601. Beim großen Stadtbrand im Jahre 1873, dem 178 Häuser zum Opfer fielen, brannte das Rathaus nur teilweise ab. Allerdings verbrannte der größte Teil des Stadtarchives.
Gerichtsgebäude: Ein an der Südseite des Hauptplatzes gelegenes einstöckiges Gebäude mit einer im 3. Viertel des 19. Jahrhunderts erneuerten Fassade. Portal mit Jahreszahl 1734. Ursprünglich Haus des Josef Freiherrn von Badenthal, der kk. priv. Ziz- und Kattunfabrik Schwechat. 1819 an die Stadtgemeinde verkauft. Darauf städtische Kanzlei und Wohnung des Syndikus; Ratssaal; 1842 erstes Lokal der neu gegründeten Sparkasse; 1850 Unterkunft für landesfürstliche Behörde; gemischtes Bezirksamt; Steueramt; Bezirkshauptmannschaft; ab 1901 Bezirksgericht.
Dreifaltigkeitssäule: Auf Grund eines Gelübdes zur Abwehr von Pest, Unwetter, Feuersbrunst und Kriegsgefahr ließ die Bürgerschaft im Jahre 1709 die Dreifaltigkeitssäule erbauen. Der Steinmetzmeister Wolfgang Steinböck aus Eggenburg schuf Säulen und Statuen, welche die Hl. Maria, den Hl. Josef. den Hl. Johannes und den Hl. Johann Nepomuk darstellen. Beiderseits der Säule stehen zwei der ursprünglich vier, aus Anlaß der Silberhochzeit des Kaisers, am 24. April 1879 gepflanzten "Kaiserlinden".
Stadtpfarrkirche: Die Kirche ist an Stelle eines romanischen, später gotischen Gotteshauses erbaut. Die stattliche Barockkirche steht auf dem höchsten Punkt der Stadt, ist von außen schlicht, im Innern von sehr hübscher Raumwirkung, gesteigert durch die Harmonie des architektonischen Schmukkes. Der "Dom des Waldviertels", wie die Kirche auch genannt wird, ist zu Ehren Mariä Himmelfahrt geweiht. Erbaut wurde sie vom einheimischen Maurermeister Mathias Fölser in den Jahren 1716 - 1723.
Der Kirchturm war ursprünglich mit einem Zwiebelhelm ausgestattet, der 1802 durch einen Blitzschlag vernichtet wurde. Daraufhin wurde er mit einer hutähnlichen Kuppel versehen, seit 1874 mit einem spitzen Helm. Im Inneren Deckenfresken von Jos. Michael Daysinger. Altarbild von Matthias Mölk. Schöner Orgelchor mit Stukkaturen. An der Südseite Frauenkapelle mit Muttergottesstatue um 1440 und Wappengrabsteine 14. - 18. Jahrhundert. Seitenaltar mit Holzrelief Muttergottes mit Kind Lind 13 Nothelfern um 1510.
Zwei Prozessionsstangen mit Holzstatuen, Hl. Rochus und Hl. Sebastian aus dem Jahre 1767. Kreuzwegstationen aus der Paul Troger-Schule.
Steinkreuz: Ehemaliges Friedhofskreuz aus Sandstein für Stadtrichter Ziener um 1720.
Statuen des Hl. Sebastian und Hl. Donatus, 1735 von Wilhelm Rupp.
Säulenfundamente des ehemaligen Karners St. Michael. In der Parkanlage vor der Kirche. Die Kapelle stand an der Südseite der Kirche und wurde im Zuge des Kirchenbaues 1718 abgebrochen.
Kriegerdenkmal an der Ostseite der Kirche. Es wurde vom Bildhauer Scholz geschaffen und 1928 enthüllt.
Stadtmauer: Hinter der Kirche sind Teile der Stadtmauer sichtbar. Im Bereich des Pfarrhofes Turm mit Durchfahrt. Hinter der Stadtmauer Teile des Stadtgrabens. Am Pfarrhofplatz sind an der Stadtmauer Grabsteinplatten aus der alten Kirche und dem aufgelassenen Friedhof angebracht.
Postamt: Haus im klassizistischem Stil, das im Jahre 1869 zur Unterbringung der Realschule errichtet wurde. Später beherbergte es die Forstschule und heute das Postamt.
Zwiebelkapelle: In der Nähe des Krankenhauses steht die sogenannte "Zwiebelkapelle". Sie war die Friedhofskapelle, da von 1728 bis 1879 der Friedhof auf dem heutigen Gelände des Krankenhauses lag. Als Jahr der Errichtung wird 1728 bis 1730 angegeben, doch ist diese Kapelle bereits älter, da sie auf dem bekannten Vischer-Stich aus 1672 abgebildet ist.
Stadtpark: Einst Garten des unter Kaiser Josef II. im Jahre 1784 aufgehobenen Kapuzinerklosters.
Kaiserdenkmal: Im Jahre 1898 wurde ein von Otto König geschaffenes Kaiserstandbild (Franz Josef I.) vor dem Rathaus am Hauptplatz aufgestellt. 1938 wurde es in den Stadtpark übersiedelt.
Hamerlingdenkmal: Das Waldviertler Hamerlingdenkmal, welches die Heimat ihrem größten Dichter widmete, fand 1893 seinen Standplatz im Stadtpark. Es wurde vom Grazer Bildhauer Hans Brandstätter geschaffen.
Andreas Schrembser-Gedenkstein: Aus Anlaß des 750jährigen Stadtjubiläums im Jahre 1980 wurde bei der Heimatforschertagung am 10. Juni dieser Gedenkstein enthüllt. Er stammt aus der Heimat des Bauernführers Andreas Schrembsers, aus Dobersberg.
Bei der Niederwerfung der Bauernaufstände 1596 wurde Andreas Schrembser, ein 75jähriger Bauer und Weber, vor den Toren der Stadt hingerichtet.
Neues Museum: Das Gebäude wurde im Jahre 1891 im neuklassizistischen Stil erbaut. Es besitzt eine sehr schön gestaltete Eingangshalle und ein Eckzimmer mit Stuckdecke. Das Gebäude wurde 1975 von der Stadtgemeinde angekauft, unter Mithilfe der Bevölkerung durch Spenden usw. renoviert und zeigt seit 1978 laufend Sonderausstellungen.
Schadek-Gedenkstein: Aufgestellt zur Erinnerung an den niederösterreichischen Mundartdichter Moriz Schadek, im Jahre 1978 zu seinem 50. Todestag, vom Museumsverein Waidhofen.
Ignaz Jörg-Gedenkstein: Aus Anlaß seines 100. Geburtstages am 26. Oktober 1983 enthüllt. Ignaz Jörg war Mitbegründer des Museums, Heimatforscher und Heimatdichter.
Hölzerner Glockenturm: Nachbildung des Glockenturmes aus Wohlfahrts. Vom Museumsverein 1982 errichtet und im Mai 1983 eingeweiht.
Bildstock: Beim Parkplatz bei der Arbeiterkammer, am Rande des Waldes, steht das sogenannte "Köpfermarterl" mit der Jahreszahl 1644. Es hatte seinen ursprünglichen Standort außerhalb der Stadt beim Schultor. Später stand es an der Kreuzung beim neuen Museum und fand ca. 1895 seinen heutigen Standplatz.
Nordpromenade und Pulverturm: Nach Auflassen der Verteidigungsanlagen im 18. Jahrhundert wurde der innere Stadtgraben, der entlang der Stadtmauer verlief, mit Teilen der Stadtmauer zugeschüttet und Gärten angelegt. Entlang dieser Gärten legte man eine Promenade an und pflanzte Linden, Teilweise ist hinter den Gartenplanken die Stadtmauer, besonders im Bereich des mächtigen Pulverturmes, noch zu sehen. (Pulverturm - Fleischerei Schöfbeck - Hauptplatz 24.)
Kelleranlagen: Im Bereich der Stiegen zum ehemaligen Brauereiteich (heute Kinderspielplatz) ist ein heute vermauerter Ausgang aus einem unterirdischen Fluchtkeller zu sehen. Die Kelleranlagen, in Stein gehauene Gänge, liegen bis zu zwei Stockwerke tief. Sie stammen aus dem 13. und 14. Jahrhundert und waren in die Verteidigungsanlagen mit einbezogen. Die Gänge ziehen sich durch die ganze Innenstadt und führen teilweise bis ins Niederthal, der Vorstadt an der Thaya. (Zu besichtigen Hauptplatz 23, Cafe Wolf oder Heimathaus.)
Schloß: An der Südostecke der Stadt, am Steilabhang zur Thaya, stand einst eine mächtige, zinnenbewehrte Burganlage. Sie wurde 1770 in ein Schloß umgebaut. In der Einfahrt zum Hof ist das Wappen des Grafen Ferdinand von Sprinzenstein (1649) angebracht. Das Schloß ist seit 1737 im Besitz der Grafen Gudenus.
Heimathaus: Ein Bürgerhaus, das vom Stadtbrand des Jahres 1873 verschont geblieben war. Es wurde 1924 von der Stadtgemeinde angekauft und als Bezirks-Museum eingerichtet. In seinem ältesten Teil aus dem 14. Jahrhundert stammend, trägt die Fassade Malereien im Renaissancestil mit der Jahreszahl 1577. Das Haus mit einer schönen Holzdecke, einer "Schwarzen Kuchl" und verzweigten Fluchtkellern ist allein durch die Architektur sehenswert.
Beim Heimathaus steht eine überlebensgroße Sandsteinstatue des heiligen Vinzentius Ferrerius mit einem Putto mit Kessel. Die Figur stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Südpromenade: Weißes Kreuz, Stadtmauer, Wehrturm hinter dem Bezirksgericht, Schadekbankerl.
"Weißes Kreuz": An der Südostecke des Stadtplateaus über der Thaya (Kaivarienberg) steht ein Steinkreuz auf einem Sockel, der mit Totengebein und Sanduhr versehen ist. Die Inschrift auf der Vorderseite weist auf die Errichtung der Säule durch die Bürgerschaft am 9. August 1787 hin,
In der Nähe befindet sich das "Schadek-Bankerl", ein Lieblingsplatz des Mundartdichters Moriz Schadek.
Bürgerspitalkirche: Wie in jeder alten Stadt lag vor den Toren derselben ein Bürgerspital mit Kirche. Die dem Hl. Geist geweihte barocke Kirche mit kreuzrippengewölbtem gotischen Chor mit Maßwerkfenstern zeigt heute keine wertvollen Kunstschätze. Das Relief "Maria mit den 13 Nothelfern" und die Prozessionsvortragstangen wurden in die Stadtpfarrkirche übertragen, eine schöne Kastenkrippe ist im Heimathaus (Museum) aufgestellt.
Kriegerdenkmal: Im Heldenfriedhof sind hunderte deutsche Soldaten, die 1945 aus tschechischen Lazaretten vertrieben, wurden und in russischer Gefangenschaft gestorben sind, begraben. Hier steht eine vom Bildhauer C. Hermann geschaffene Steinplastik, den Hl. Georg darstellend.
Fliegergedenketein: Aus Anlaß des Luftflottentages im Jahre 1911 wurde dieser Fliegergedenkstein gesetzt. Er soll an die Pionierzeit der Fliegerei und an die Helden der Lüfte, Illner und Bier, erinnern. (Stadtauswärts nach der Molkerei, über dem Bahnübergang links).
Alte Hammerschmlede: Die idyllisch gelegene Hammerschmiede des Herrn Leopold Lebersorger in Alt Waidhofen 31 ist durch vier Generationen eine Schmiedewerkstatt. Als Huf- u. Wagenschmiede war das Hauptgeschäft früher das Beschlagen der Pferde (ca. 90 Pferde waren regelmäßig zu betreuen) und das Aufziehen der Reifen bei den verschiedenen Holzwägen. In der Hammerschmiede wurden landwirtschaftliche Arbeitsgeräte erzeugt. Die Werkstatt ist jedoch noch weitgehend im Originalzustand, d. h. Wasserrad, Eisenhammer, Esse, Amboß usw. sind erhalten. Derzeit erzeugt Herr Lebersorger hauptsächlich Kunstschmiedearbeiten.
Thayabrücke: Das gußeiserne Kreuz am Beginn der Thayabrücke ließ der Magistrat der Stadt im Jahre 1833 zum Dank für Abwendung der Cholera setzen. Es befand sich ursprünglich in der Mitte der alten hölzernen Thayabrücke, die im Jahre 1911 durch die eiserne "Robert-Hamerling-Brücke" ersetzt wurde. Die auf der östlichen Brückenseite stehende Sandsteinstatue des Heiligen Nepomuk, aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts, stand früher in der Mitte der Brücke.
Nach der Volksüberlieferung war im Jahre 1646 im Haus Nr. 17 in Ulrichschlag ein schwedischer Militärarzt einquartiert, der seinen Hauswirt in der Heilung von Beinbrüchen und Bereitung von dazu verwendbaren Salben und Pflastern unterrichtete. diese Kenntnisse vererbten sich später in der Süß'schen Familie immer vom Vater auf den Sohn.